Die beschränkten Holzressourcen im inneren Salzkammergut erlaubten es zu Ende des 16. Jahrhunderts nicht mehr, die gesamte in Hallstatt gewonnene Sole an Ort und Stelle zu verarbeiten. Die Errichtung einer neuen Sudhütte im waldreicheren Traunseegebiet hatte den vorherigen Bau einer Soleleitung vom Hallstätter Salzberg über Ischl nach Ebensee zur notwendigen Voraussetzung. Unter der Leitung des Ischler Bergmeisters Kalß wurde die 34 Kilometer lange, aus 13.000 bis zu 4,5 Meter langen Holzröhren zusammengesetzte Soleleitung zwischen 1595 und 1607 realisiert. Da der Salzbedarf, vor allen Dingen in Böhmen noch weiter stieg, musste 1756 zu den zwei vom Hallstätter Salzberg nach Ischl und Ebensee führenden Soleleitungssträngen noch ein Dritter gelegt werden. Ein beeindruckendes industriedenkmal stellt der Gosauzwang, eine kühne Brückenkonstruktion zur Überwindung der Schlucht des Gusaubaches, dar. Im Leitungsabschnitt Kirchenthal über Hallstatt standen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts noch die ursprünglichen Holzrohre in Verwendung. Die Soleleitung, die nun aus Kunststoffrohren besteht, wird nach wie vor dazu genutzt jährlich etwa 1.000.000 Kubikmeter Sole von Hallstatt nach Ebensee zu transportieren.