Parkterrasse - Mühlbachschlucht

Über die Nutzung einer markanten Geländeform

 

Zur Umfahrung des engen Hallstätter Ortszentrums wurde 1964 von Seiten des Landes Oberösterreich die Ausführung eines "Doppeltunnels mit Parkterrassen in der Mühlbachschlucht" umgesetzt und 1966 dem Verkehr übergeben. Dieses Projekt weist zwei Richtungstunnels auf, die den gesamten Ortsteil Markt als Lehnentunnels in der östlichen Flanke des Hallberges unterfahren. In der Mitte der Strecke, über dem Zentrum des Marktes in der Mühlbachschlucht, sind zwei übereinanderliegenden Parkterassen angeordnet. Eine Abfahrt von diesen Parkterrassen in den Ort ist nicht möglich, jedoch ist die fußläufige Verbindung zum Markt über zwei Treppen gegeben. Wirkmächtig beherrschen die Parkdecks das Ortsbild und verdecken dabei den Wasserfall des Mühlbachs, welcher am Salzberg, in etwa 1.200 m Seehöhe entspringt, 250 m durch die "Höll" herabstürzt und am Landungsplatz in den See mündet. Die Falllinie der Mühlbachschlucht weist direkt auf den ehemaligen Standort des 1750 abgebrannten Pfannhauses im Ortszentrum. Täglich fallen von den Nachmittagsstunden bis in die späte Nacht, durch die Mühlbachschlucht Winde mit konstant starkem Druck ins Tal. Da auf diese Weise bereits in der Là-Tene-Zeit solche natürlichen Gegebenheiten zum Anfachen des Feuers in Form sogenannter "Windöfen" ausgenutzt wurden, kann so die Standortwahl für die ehemaligen Salzpfanne gut erklärt werden.

 

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50 Jahre Umfahrung Hallstatt
Mit der Tunnellösung für die Ortsumfahrung der UNESCO-Welterbestätte Hallstatt wurde Mitte der 1960er Jahre nach langem Ringen eine denkmalverträgliche Lösung gefunden.
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