Benefiziums-Stadel

Benefiziums Stadel, Welterbe Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, World Heritage,

Landwirtschaft neben dem alpinen Bergbau

 

Der hohe Salzbeamte Franz von Sumating ließ sich von 1699 - 1700 in der Lahn einen Sommersitz errichten, der 1713 im Zuge der Gegenreformation in ein Benefiziat umgewandelt wurde. Die Erträge aus der landwirtschaftlichen Flächennutzung dienten in weiterer Folge zur Besoldung eines Kaplans. Das Grundstück, auf dem rezent der Benefiziumsstadel steht, ist bereits in der Tagrevierkarte Rietzingers von 1713 eingefriedet und mit einem kleinen Gebäude dargestellt. Sowohl auf einem anonymem Lageplan aus dem Finanzarchiv, der um 1805 entstanden ist und auf der franziszeischen Urmappe von 1825 sind auf dem heutigen Standort drei hölzerne Hütten eingetragen. Erst in der auf der franziszeischen Urmappe basierenden Arbeitsmappe, ist der heutige Umriss des Benefiziumsstadel vor 1849 eingezeichnet.

 

Die traditionelle Baukultur des Salzkammerguts ist am Benefiziumsstadel in Hallstatt/Lahn noch gut erhalten. Der zweigeschoßige Baukörper ist über einen1:3 proportionierten längsrechteckigen Grundriss errichtet und mit einem steilen Satteldach abgeschlossen. Das westliche Erdgeschoß diente ursprünglich als Stall und ist zur Gänze aus Bruchsteinmauerwerk mit, großen, sorgfältig behauenen Eckquadern aus Kalkstein, ausgeführt. Nach Osten hin löst sich die geschlossene Südfassade des Erdgeschoßes in drei Mauerpfeiler mit dazwischenliegenden Holztoren auf. Das Obergeschoß ist zur Gänze als senkrecht verbretterter Holzskelettbau ausgeführt.

 

Der hier vorliegende Bautyp eines Pfleilerstadels aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kombiniert somit den Holzbau mit dem Steinmauerwerk. Alle erdberührenden Teile sind aus kalkmörtelgebunden Quader beziehungsweise Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, womit die lange Haltbarkeit des gesamten Gebäudes gesichert ist.

 

Stadl, Stadel, Pfeilerstadel. Bruchsteinmauerwerk, Hallstatt, salinarisch, Verbretterung, Holzbau, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, Kalkmörtel
Benefiziumsstadel

Ansicht Südwest

 

Rietzinger, Hans, Hallstatt Tagrevierkarte, 1713, Maßstab: 1: 2400, Format: 178,0 x 158,0 cm, OÖ. Landesarchiv, Sig. XXII 260a(rot).

 

Detail aus Rietzinger, Hans, Hallstatt Tagrevierkarte, 1713, Maßstab: 1: 2400, Format: 178,0 x 158,0 cm, OÖ. Landesarchiv, Sig. XXII 260a(rot).

 

Schmalnauer, Michael, Grundriss des Marktes Hallstatt und der Lahn, zwischen 1803 und 1808, Finanzarchiv im österreichischen Staatsarchiv, ohne Signatur.

 

Delsei und Winther, franziszeische Urmappe, 1825, Maßstab: 1: 2880, OÖ. Landesarchiv.

 

Anonym, Arbeitsmappe auf Basis der franziszeische Urmappe, zwischen 1825 und 1849,

Maßstab: 1: 2880, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.