Benefizium

Benefizium, Hallstatt, Welterbe, Rasenkrone, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Hortus conclusius - Ein geschlossener Garten

 

Der barocke Sommersitz mit einem eingefriedeten Garten wurde in den Jahren 1699 - 1700 errichtet. Auftraggeber war Franz von Sumating, ein hoher Salzbeamter, der die Anlage im Zuge der Gegenreformation bereits 1713 als Benefiziat stiftete, dessen Erträge der Besoldung eines Kaplans dienten.

Das zweigeschoßige Wohngebäude ist über einem 14,6 m x 17,2 m umfassenden Rechteckgrundriss errichtet und mit einem schindelgedeckten, in seiner Höhenentwicklung zweimal geknickten Zeltdach, auf dem in jeder Dachfläche zwei Giebelgauben sitzen und das auf einem Sparrendachstuhl ruht, nach oben abgeschlossen. Die Fassaden besitzen in beiden Geschoßen jeweils vier Fensterachsen und werden durch weißgefasste, erhabene Architekturelemente auf gelber Nullebene gegliedert.

Die Grundfläche des mit einer über zwei Meter hohen Bruchsteinmauer eingefriedeten Gartens spiegelt die in beiden Richtungen fünffach vergrößerten Grundrissproportionen des Wohnhauses wieder. Die östliche Schauseite des Benefiziums saß ursprünglich zentral in der Ebene der östlichen Gartenmauer, deren südöstliche Ecke im Zuge von Straßenbauarbeiten Mitte der 1960er Jahre abgebrochen worden ist. Der ersatzweise aus verputzten Betonschalsteinen errichtete Neubau der Mauer ist schräg nach Westen, dem neuen Straßenverlauf folgend, verschwenkt. Auf der Nordostecke der Gartenmauer sitzt ein zweigeschoßiges 3 m x 8 m großes Gartenhaus mit schindelgedecktem Walmdach und einer analog dem Wohnhaus gegliederter Fassade, dessen Obergeschoß durch eine hölzerne Außenstiege erschlossen wird. Die Westliche Gartenmauer ist mittig von einem Gartentor durchbrochen und mit einer Rasenkrone abgedeckt. Traditionell wurden die Rasen in trockenen Südlagen gestochen, damit Gräser in Verwendung kommen, die bereits auf trockene Standorte konditioniert sind.

 

Benefizium, Bruchsteinmauerwerk, Hallstatt, Welterbe, Rasenkrone, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Gartenmauer, Westlicher Teil an der Salzbergstraße

 

Benefizium, Bruchsteinmauerwerk, Hallstatt, Welterbe, Rasenkrone, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Die Rasenkrone schützt das kalkmörtelgebundene Bruchsteinmauerwerk auf natürliche Weise über Jahrhunderte.

 

Benefizium, Gartenhaus, Bruchsteinmauerwerk, Hallstatt, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Das Gartenhaus an der NO-Ecke der Einfriedung.

 

Tagrevierkarte 1713, Hallstatt, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Rietzinger, Hans, Hallstatt Tagrevierkarte, 1713, Maßstab: 1: 2400, Format: 178,0 x 158,0 cm, OÖ. Landesarchiv, Sig. XXII 260a(rot).

 

Benefizium, Tagrevierkarte 1713, Hallstatt, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Detail aus Rietzinger, Hans, Hallstatt Tagrevierkarte, 1713, Maßstab: 1: 2400, Format: 178,0 x 158,0 cm, OÖ. Landesarchiv, Sig. XXII 260a(rot).

 

Schmalnauer, Michael, Grundriss des Marktes Hallstatt und der Lahn, zwischen 1803 und 1808, Finanzarchiv im österreichischen Staatsarchiv, ohne Signatur.

 

Benefizium, franziszeische Urmappe, 1825, Hallstatt, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Delsei und Winther, franziszeische Urmappe, 1825, Maßstab: 1: 2880, OÖ. Landesarchiv.

 

Benefizium, franziszeische Arbeitsmappe, 1825, Hallstatt, Welterbe, Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut,

Anonym, Arbeitsmappe auf Basis der franziszeische Urmappe, zwischen 1825 und 1849,

Maßstab: 1: 2880, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.