Marienkapelle am Hallberg

Ein Kleindenkmal an einem historischen Weg

 

Über Jahrhunderte pulsierte das alltägliche Leben in Hallstatt zwischen zwei Zentren: dem Bergbau am Salzberg und der Sudpfanne im Markt. Durch die topologischen Gegebenheiten war nur eine Verbindung über schmale Fußwege möglich. Eine alte Querverbindung vom Salzbergweg in den zentralen Marktbereich am See bildet der "Müllnereinstieg" oder auch "Müllnerwechsel" am oberen Ende der Müllnerstiege.

Dort ist eine kleine, bildstockartige Kapelle harmonisch in die Kulturlandschaft gesetzt.

 

Ein hochgestellter, schlanker, weiß gekalkter Kubus, dessen nach Osten ausgerichtete Hauptfassade senkrecht in drei Felder geteilt ist, bildet den baulichen Grundkörper des Kapellenbildstocks. Die beiden antenartigen Seitenfelder flankieren das etwas breitere, in die Tiefe führende Mittelfeld, das den Kapellenraum bildet. Eine nach Osten weit auskragende Attikaplatte, die auf zwei klar artikulierten Tragbalken ruht, deckt, der antiken Tradition folgend, den Grundbaukörper und wird wiederum von einem mit Lärchenholzschindeln gedeckten Zeltdach bekrönt. Die Traufe der westlichen Dachfläche ist bis zum Boden herab gezogen, um so dem hangseitigen Schneedruck gut standzuhalten. Die harmonisch komponierte bauliche Gestalt bildet einen Ruhepunkt im landschaftlich dramatischen Umfeld. Der Entwurf aus den 1950er Jahren stammt vom Architekten Clemens Holzmeister die keramische Marienplastik von Gudrun Wittke-Baudisch.